CEO-Nachhaltigkeitsstudie auf COP26 veröffentlicht

Veröffentlicht am 7. November 2021

Gemeinsam mit dem Potsdam Institut für Klimafolgenforschung und Bain & Company hat die Werte-Stiftung eine CEO-Studie zur Nachhaltigkeitstransformation deutscher Unternehmen vorgestellt.

Zeitenwende in Deutschlands Chefetagen: Nachdem dort bis 2019 die Digitalisierung und da-nach die Pandemie höchste Priorität gehabt hatten, rückt nun das Thema Nachhaltigkeit ganz nach oben auf die Agenda. Neun von zehn Top-Führungskräften halten Nachhaltigkeit in den kommenden fünf Jahren für mindestens genauso wichtig wie die Digitalisierung, nahezu die Hälfte erachtet es sogar als bedeutender. Das zeigt die Studie „Von Haltung zu Handlung: Wie Deutschlands CEOs ihre Unternehmen auf Nachhaltigkeitskurs bringen“, die die Werte-Stiftung gemeinsam mit dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und Bain & Company erstellt hat. Die Studie basiert auf ausführlichen Gesprächen mit mehr als 20 Topmanagerinnen und -managern im Vorfeld der 26. UN-Klimakonferenz in Glasgow.

Im Rahmen einer Panel-Veranstaltung erörterten unter anderem Deutsche Bank-CEO Christian Sewing, Daimler-Chef Ola Källenius, BASF-Vorstandsvorsitzender Dr. Martin Brudermüller, thyssenkrupp-Chefin Martina Merz, die Vorsitzende der Geschäftsführung DACH Procter & Gamble Astrid Teckentrup, Bain-Deutschlandchef Walter Sinn, Schaeffler-Vorstandsvorsitzender Klaus Rosenfeld und Klimaforscher Johan Rockström die Studienergeb-nisse.

Aus Sicht von Dr. Tobias Raffel, Geschäftsführer der Werte-Stiftung, der zusammen mit Bain-Partner Dr. Stefan Wörner Autor der Studie ist, verfolgen die Führungskräfte klare Ziele: „Deutschlands CEOs wollen ihre Unternehmen klimaneutral machen und entlang der drei Nachhaltigkeitsdimensionen Umwelt, Soziales und Governance transformieren.“ Im Durch-schnitt benötigen die Studienteilnehmer noch 14 Jahre, um ihre eigenen CO2-Emissionen auf eine Nettonull zu reduzieren. Prof. Johan Rockström, Direktor des Potsdam-Instituts für Klima-folgenforschung, zeigte sich zuversichtlich über die ehrgeizige Zielsetzung: „Die Unternehmen fangen nun an, Nachhaltigkeit strategisch anzugehen, um ihre ‚Licence to operate‘ zu erhalten, einen Mehrwert für die Gesellschaft zu schaffen und sich neue Chancen zu erschließen. Ent-scheidend ist dabei, dass wirtschaftliche Entwicklung innerhalb des sicheren Rahmens der pla-netarischen Grenzen stattfindet.“


Der Studie zufolge sind zehn Schritte nötig, wollen Firmen gleich welcher Branche ihre Trans-formation hin zu mehr Nachhaltigkeit systematisieren. Das Spektrum reicht von der Definition messbarer und ehrgeiziger Ziele über eine schlagkräftige Governance bis hin zur Gewinnung passender Talente und dem Aufbau eines Partnernetzwerks. Derzeit bewegen sich die Unter-nehmen auf vier Transformationspfaden, die sich durch den Grad der Komplexität und die Ab-hängigkeit von externen Faktoren unterscheiden. So können Banken und Versicherungen, die Wohnungswirtschaft und die ITK-Branche ihre langjährige Transformation weitgehend selbst-bestimmt vorantreiben. Dagegen sind die Energiewirtschaft und die Luftfahrt in hohem Maße von der Leistung anderer Stakeholder sowie der technologischen Entwicklung abhängig.
 

Die Studie ist in deutscher und englischer Version verfügbar unter: Hier

Der Mitschnitt der CEO-Podiumsdiskussion ist verfügbar unter: Hier

Die FAZ hat exklusiv berichtet: Hier